Ich durfte die Insel vor vielen Jahren schon einmal mit zwei Freunden
erleben und habe wohl so oft davon geschwärmt, dass jetzt wohl endlich
die Zeit dafür gekommen ist. Um die Belastung der Anfahrt für Anke
gering zu halten wollen wir erstmalig die Vorzüge des Autoreisezuges
nutzen und rollen am Sonntagmorgen bei strömendem Regen die 80 km nach
Düsseldorf bevor wir es uns im Abteil gemütlich machen. In Neu -
Isenburg steigt ein Paar zu, dass per Motorrad auf dem Weg nach Sizilien
ist und wir erleben einen tollen Abend bei interessanten Gesprächen.
Nach
einer unruhigen Nacht kommen wir morgens um 7:00 in Alessandria an und
geraten bei sommerlichen Temperaturen bereits bei der Entladung des
Motorrades ins Schwitzen.
Da unsere Fähre im nahen Savona erst Abends
ablegt, können wir mit viel Zeit im Gepäck über kleinste Straßen durch
Ligurien wandern und genießen die Landschaft incl. ausgedehnter Pausen
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Castelvecchio di Rocca Barbena |
Wir lassen uns weit westlich treiben und stehen irgendwann vor der Kulisse von Castelvecchio di Rocca Barbena.
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Ligurische Küste |
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Kurz darauf erreichen wir beim Capo di Noli die Küstenstraße, die sich
hoch über der Steilküste entlang windet und decken uns mit Proviant für
eine Brotzeit ein, bevor wir auf die Nachtfähre Richtung Bastia rollen.
Nach einer ruhigen Überfahrt lassen wir erst einmal alle anderen
Fahrzeuge im Rückstau der Hafenausfahrt vorbei und genießen das Treiben
im Hafen in aller Ruhe bei einem Kaffee.
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Hafen Bastia |
Wir entscheiden uns für die Umrundung des Cap Corse gegen den
Uhrzeigersinn und haben bereits 10 Minuten später allen Trubel hinter
uns gelassen Eine herrliche Fahrt; begleitet von vielen Aaaaahs und
Oooohs, die von den traumhaften Ausblicken verursacht werden.
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Blick auf die Ile de la Giraglia |
Links die
Berge, rechts das offene Meer. Einen halben Tag später haben wir den nördlichsten Punkt der Insel erreicht und blicken auf die Ile de la Giraglia.
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Port Centuri |
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Port Centuri |
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An der Westseite des Kaps zieht auf Höhe von Port Centuri Nebel auf
Richtung Norden
Richtung Süden
Kurz darauf eröffnet sich der Blick auf St Florent am gleichnamigen Golfe
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St. Florent |
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bevor wir über die kurvenreiche D81quer durch die Desert des Agriates
nach L'ile Rousse fahren und uns im Osten des Städtchens auf dem Camping
Les Olivier für die nächsten Tage einrichten. Von dort genießen wir
einen schönen Blick über die Bucht mit dem vorgelagerten Leuchtturm an
dem kleinen Fährhafen:
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Hafen von L'ile Rousse |
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Camping Les Olivier |
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Nach einem entspannten Start in den Tag erwandern wir den Ort und genießen das faule Strandleben
bevor wir Abends einen herrlichen Sonnenuntergang bewundern können.
Am nächsten Tag erkunden wir die Höhenzüge der Balagne , durch die sich
kleine Straßen schnell von der Küste weg zu schön gelegenen Bergdörfern
wie Belgodere oder Speloncato winden. Weiter östlich finden wir den
Eingang zur Asco - Schlucht, die als Sackgasse in Richtung des mit 2.706
Metern höchsten Gipfels des Monte Cinto ansteigt.
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In der Balagne |
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Belgodere |
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Monte Cinto am Ende der Asco Schlucht |
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Beim Ort Asco selber liegt eine alte genuesische Brücke, die idyllisch
im Tal eingebettet ist und den Zugang zu einem Trampelpfad erlaubt, der
sich mehrere Kilometer durch die Berglandschaft schlängelt
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Pont Genois in der Asco Schlucht |
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bei Asco |
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Herrliche und versteckte Plätze laden zu einer Picknickpause ein
Es ist Zeit, das Quartier zu wechseln, und so bewegen wir uns über Calvi
in südlicher Richtung über die bucklige und windungsreiche D81B nach
Cargese zum Camping Torraccia.
Auf dem Weg wechseln die Eindrücke
der Landschaft ständig zwischen schottisch anmutenden Buchten,
südländischer Meeresstimmung und kargen Gebirgspassagen.
Die nächsten Tage gehören Porto, der Spelunca Schlucht und deren
Weiterführung durch die Scala di Santa Regina über den Col de Vergio bis
Corte und der Gorges de la Restonica
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Porto |
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Restonica |
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Restonica |
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Corte |
Ein weiterer Höhepunkt ist die Calanche zwischen Porto und Piana. Hier
windet sich die D81 durch ein Felsenmeer aus purpurfarbenem Granit, wo
Wind und Regen einen wahren Märchenwald und "das Herz Korsikas"
geschaffen haben
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Calanche |
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Calanche |
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Calanche |
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Calanche |
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Das Herz Korsikas |
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Calanche |
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Calanche |
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Cascade du Voile de la Mariie |
Sehr schön auch der sogenannte "Brautschleierwasserfall", der mit 150
Metern höchste Wasserfall Korsikas der Cascade du Voile de la Mariee.
Wenn man genau hinsieht, kann man mich in der Mitte des Fotos "im"
Wasserfall klettern sehen
So genießen wir eine herrliche Woche in einer Mischung aus Strandleben
und Touren in die Umgebung wo auch die Abende auf dem Campingplatz
entspannt genossen werden können.
Uns zieht es weiter in den Süden an den Golfe de Valinco, von wo aus wir
einen Ausflug nach Sartene unternehmen. Sartene soll die korsischste
aller korsischen Städte sein und liegt abweisend auf einem Felsen
oberhalb des Rizzanese Tales. Enge Gassen und ein belebter Platz laden
zum Bummeln ein.
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Sartene |
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Sartene |
Nach einem Faulenzertag am vollkommen überfüllten Strand machen wir uns auf den Weg zu einem Tagesausflug nach Bonifacio; einer
traumhaft auf einem Kreidefelsen gelegenen Zitadelle mit einer
romantischen Altstadt. Nachdem man dem hektischen Treiben im Hafen über
steile Gassen und Treppen in Richtung der Altstadt hoch oben auf dem
Felsen entkommen ist stellt sich schnell Begeisterung für diesen
Höhepunkt der Insel ein
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Bonifacio |
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Bonifacio Hafen |
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Bonifacio |
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Bonifacio |
Uns zieht es weiter über die Berge und den Col de Bavella an die Ostküste
wo wir noch ein paar entspannte Tage verbringen und Bastia einen
Besuchstag widmen. Wenn man sich Bastia mit der Fähre nähert, schreibt
man es schnell als laut und hässlich ab; womit man der Stadt wirklich
Unrecht tut. Mit ein wenig Zeit im Gepäck lassen sich enge und steile
Gassen entdecken. Auch der alte Hafen mit der alles überragenden Eglise
Saint Jean Baptiste und die hohen Stadthäuser geben ein beeindruckendes
Bild ab
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Bastia |
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Bastia |
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Bastia |
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Bastia |
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Bastia | | |
Der letzte Tag gehört wieder dem Umland von Bastia und soll eigentlich
nur die Wartezeit bis zur Fährabfahrt verkürzen. Dabei entdecken wir
durch Zufall bei San Nicolao auf einer kleinen Gebirgsstraße zwischen
zwei Naturtunneln noch einen Wasserfall und genießen die letzten
Kilometer auf der Insel, die wir gewiss nicht zum letzten Mal besucht
haben!
Drei Wochen sind ein guter Zeitraum, um die Insel etwas ausgiebiger auf
einer Rundreise mit wechselnden Quartieren zu erkunden. Auch der kleine
Einzylinder hat sich auf den kleinen, verwinkelten Bergstraßen als
ausreichend erwiesen. Prinzipiell würde ich die Westküste und das Inland
immer der Ostküste vorziehen, da diese relativ arm an landschaftlichen
und fahrerischen Höhepunkten ist; die Bavella - Alpen einmal
ausgenommen.
Um Routen und Tracks braucht man sich keine Sorgen
zu machen, da nahezu jede Straße das Motorradfahrerherz höher schlagen
lässt Korsika: jederzeit wieder!
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